Der Hausarztmangel stärkt die Hausarztmodelle.
Publiziert am 19. März 2024 von Werner Mäder
Dr. med. Walter Schweizer ist Verwaltungsratspräsident von mediX limmimed. Er hat sich kürzlich in der Zeitschrift des KMU- und Gewerbeverbandes Limmattal (KGVL) mit den Unterschieden zwischen den unverbindlichen Listen- und Telefonmodellen auf der einen Seite und den verbindlichen Managed-Care-Hausarztmodellen auf der anderen Seite befasst. Er zeigt auf, warum gerade in Zeiten des Hausarztmangels die "echten" Hausarztmodelle im Trend sind und für die Versicherten viele Vorteile bieten.
Sein Beitrag beginnt mit einer häufigen Situation, dass jemand neu in eine Gemeinde im Zürcherischen Limmattal zieht und zum Beispiel wegen diverser behandlungsbedürftiger Krankheiten oder auch nur wegen eines akuten harmlosen Infektes eine Hausarztpraxis aufsuchen möchte. Kein leichtes Unterfangen, stellt Schweizer fest, und fährt fort: "Die Bevölkerung in unserer Region ist den letzten Jahren stark angestiegen. Die Zahl der Praxen und vorhandener tätigen Ärzt:innen haben da nicht mithalten können. Es braucht also Glück, eine Praxis zu finden, die gerade heute oder innert kürzerer Frist Zeit für sie hat."
Im folgenden drucken wir den vollständigen Text von Walter Schweizer im KVGL-Magazin ab.
Die Schweiz bildet zu wenig ÄrztInnen in der Grundversorgung aus
Die Schweiz hat letztlich zu wenig für die Ausbildung in der Grundversorgung getan. Viele Fachspezialitäten sind mit ausgebildeten Ärzt:innen viel besser bestellt als die Grundversorgung. Dazu kommt die Überalterung der noch tätigen Hausärzt:innen. Der Trend wird sich also fortsetzen. Gut zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, gegenseitige Verbindlichkeiten zwischen Patientenschaft und Ärzteschaft abzumachen: Die meisten Krankenkassen bieten sogenannte Hausarztmodelle an. Kennzeichen dieser Modelle ist, sich in der Region einem festen Hausarzt als Erstansprechpartner bei Gesundheitsfragen zuteilen zu lassen. Jedoch ist nicht jedes Hausarztmodell vertraglich ein verbindliches Modell für alle drei Vertragspartner, nämlich Krankenkasse, Patient:in und gewähltem Hausarzt.
Hausarztmodell ist nicht gleich Hausarztmodell
Unterscheiden muss man zwischen Hausarztmodellen mit hoher gegenseitiger Verbindlichkeit und daneben den sogenannten Hausarzt-Listenmodellen: Die Listenmodelle werden von einer Krankenkasse den Versicherten einseitig, also ohne einen Vertrag mit der Praxis, angeboten. Mit einer Liste von möglichen Hausärzt:innen in der Region, bei denen sich die Patient:innen einschreiben dürfen. Der Patient hat dann die Pflicht, bei einer Krankheit zuerst diesen von ihm gewählten Hausarzt zu kontaktieren. Leider ist den meisten Versicherten nicht bekannt, dass die Versicherer bei Listen-Hausarztmodellen gar keinen Vertrag mit der gewählten Hausärztin haben, sondern dass diese Listen von der Krankenkasse selbst erstellt werden. Nach welchen Selektionskriterien auch immer. Die betroffenen Praxen wissen nicht einmal, wer bei Ihnen im sogenannten Listen-Hausarztmodell eingeschrieben ist. Entsprechend gibt es dann keine Garantie, dass sich eine Praxis oder ein Hausarzt verpflichtet fühlt, bei einem medizinischen Problem den Patienten auch trotz besetzter Sprechstunde noch anzuschauen. Das Gleiche gilt selbstredend auch für sogenannte Telefonmodelle, wo sich der Patient oder die Patientin verpflichtet, zuerst die Telefonberatung eines Versicherers zu bemühen.
Ganz anders bei einem echten Managed-Care-Hausarztmodell, wie beispielsweise hier in unserer Region das Modell mediX limmimed: Hier haben mediX limmimed und ihre Praxen Verträge mit den Versicherern auf Gegenseitigkeit vereinbart, mit fixen gegenseitigen Ansprüchen an Qualität und Kosteneffizienz. Daran halten sich die Praxen und die Versicherer. Hier ist also der Patient nicht alleine in der Pflicht, sich bei Fragen an den gewählten Hausarzt zu wenden, sondern erhält auch im Gegenzug Verbindlichkeit seitens der gewählten, vertraglich gebundenen Praxis. Die Praxen wissen, wer neu in ihrer Praxis als Managed-Care Patientin eingeschrieben ist und werden sich bemühen, wenn irgend möglich, bei medizinischen Fragen einen Termin anzubieten.
mediX limmimed steht für eine qualitativ hochstehende, bezahlbare Gesundheitssversorgung
mediX limmimed ist darüber hinaus eines von neun Partnernetzen von mediX schweiz: Der Verein mediX schweiz ist die Dachorganisation von weiteren regionalen Ärztenetzen und zwei Gruppenpraxen in der ganzen Schweiz, die sich für eine qualitativ hochstehende, bezahlbare Gesundheitsversorgung einsetzen. mediX Schweiz gilt als Pionier für eine partnerschaftliche, hausärztlich koordinierte Versorgung (Managed-Care) in der Schweiz. Im Hausarztmodell mediX limmimed im Zürcher Limmattal und dem angrenzenden aargauischen Bergdietikon sind ca. 30’000 Patient:innen eingeschrieben. Sie können sich auf einen Ansprechpartner verlassen, der qualitativ auch, falls nötig, die Koordination und Zuweisungen zu notwendigen Spezialabklärungen oder Spitalaufenthalten für die Patient:innen übernimmt. So entsteht ein konstantes und partnerschaftliches Verhältnis zwischen Patienten und Hausärzt:innen. Für mediX limmimed ist zusätzlich bedeutend, dass auch das regionale Spital Limmattal ein Mitglied unseres Netzwerkes ist. Patienten sind also in der Region bestens versorgt und umsorgt.
Hier finden Sie das Versicherungsmodell für echte Managed-Care-Hausarztmodelle
Welche Krankenkassen bieten nun ein echtes Managed-Care-Hausarztmodell an? Wo kann ich mich erkundigen? Die Krankenkassen können Auskunft erteilen, wenn konkret danach gefragt wird. Die mediX limmimed Homepage gibt darüber Auskunft, genauso wie die Praxen in der Region, welche dabei mitmachen. Comparis hat diese Informationen ebenso, wenn diesbezüglich nachgefragt wird.
mediX-Praxen liefern Qualität
Die teilnehmenden Ärzt:innen innerhalb des mediX-Netzwerks gehen regelmässig zu Qualitätszirkeln. Unter der Federführung eines wissenschaftlichen Teams der mediX schweiz bearbeiten sie dort die vielseitigen mediX-Guidelines, Behandlungsleitfäden für uns Ärzt:innen. Diese sind zu vielen Krankheitsbildern wissenschaftlich auf dem neuesten Stand aufgearbeitet und können so helfen, eine vernünftige, hochqualitative Medizin anzubieten. Viele unserer Praxen sind ausserdem mit dem EQUAM Zertifikat ausgezeichnet, einem Qualitätslabel in der Praxislandschaft Schweiz. Zusätzlich gibt es für die Patientenschaft viele leicht verständliche Gesundheitsdossiers und Info-Blätter zu diversen Krankheiten, sowohl in der Arztpraxis aufliegend oder auch online im Internet. Sie finden diese auf der Homepage von mediX Schweiz.